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AVIVA-BERLIN.de im November 2024 - Beitrag vom 12.12.2010


Rihanna - Loud
Lisa Erdmann

Dieser Longplayer macht seinem Titel alle Ehre! Schluss mit dem Frust über den Ex, hier kommt die neue, gut gelaunte Rihanna und veranstaltet auf ihrem fünften Studioalbum ein Soundspektakel der...




... Extraklasse. Hämmernde Beats und treibende Takte sind das Rezept, mit dem RiRi ihre Hörerinnen in 2010 verführen will.

Wem es gelingt, sich in fünf Jahren Karriere kontinuierlich auf den vordersten Charträngen zu platzieren, zählt eindeutig zu den erfolgreichsten Künstlerinnen der Welt. Wer darüber hinaus auch noch jährlich einen neuen Longplayer auf den Markt bringt, ist nicht nur talentiert, sondern zudem überaus geschäftstüchtig. Die Rede ist von Miss Robyn R. Fenty, den meisten wohl besser bekannt als Megastar Rihanna. Die 22-Jährige ist die erste weibliche Künstlerin der letzten Dekade, welche sechs Nummer Eins Hits in den Billboard Top 100 platzieren konnte. im November 2008 standen acht Songs ihres Albums "Good Girl Gone Bad" gleichzeitig in den Hot 100. Die Quote von bisher sechzehn Top Ten und acht Nummer Eins Hits kann nur noch Madonna überbieten.

Die mehrfache Grammy-Gewinnerin ist seit Jahren auf Erfolgskurs und präsentiert nun, kurz vor Jahresschluss, ihr neuestes, während ihrer "Last Girl On Earth" Tour produziertes Werk "Loud". Musikalisch knüpft der Longplayer wie eine Art Konzeptalbum an seine Up-Tempo-Vorgänger an, geht aber auch noch einen gewaltigen Schritt weiter. Denn lagen die Tracks von "Rated R" noch zwischen düsterer Bestimmtheit und wütenden Beats, vertont "Loud" mit geballter Kraft und knalligen Dancenummern eindeutig Rihannas altbekannte Partylaune.

Musikalische SchwergewichtlerInnen wie Taio Cruz, Sean Garrett, Ne-Yo, Timbaland, Shontelle, David Guetta und Drake hatten ihre talentierten Finger bei Produktion und beim Songwriting im Spiel. Es scheint unbestreitbar, dass dieser Longplayer von Opener bis Endtrack durchkalkuliert und hochkarätig produziert wurde. Beim Rating um den Titel "Pop-Album des Jahres" wird "Loud" daher gewiss in den vordersten Rängen mitspielen.
Und dennoch, trotz all der Cleverness und Berechnung, scheint es der Hörerin bei einigen Tracks, als fehle ihnen eine Spur vom gewissen Etwas. Die Songs sind poppig, glattgebügelt und gehen leicht ins Ohr - doch so richtig darin halten wollen sich Titel wie "Fading", "California King Bed" oder "Complicated" einfach nicht. Denn nur, weil Songs "louder" sind, bedeutet eben leider noch lange nicht, dass darin auch mehr zu hören ist.

Der Opener "S&M" legt mit hämmerndem Bass und quietschenden Synthies sofort los. Die Hörerin spürt nichts mehr von der einstigen Enttäuschung über Ex-Lover Chris Brown – Rihanna hat sich gelöst und zieht die Hörerin mit den Worten "Feels so good being bad / There`s no way I´m turning back / Now the pain is my pleasure cause nothing could measure" sofort auf die Tanzfläche.

Auch das bereits als erste Single ausgekoppelte "Only Girl (In The World)" ist mit Electropop und charmanten Lyrics ein absoluter Clubhit. Der Titel stieg auf Platz 1 der deutschen Download- und auf Platz 2 der deutschen Single Charts ein. Ähnlich krachend, aber etwas weniger überzeugend tönt auch der Titel "Raining Man", bei dem sich Rihanna lautstarke Unterstützung von Rapperin Nicki Minaj holt. "Laut" ist auch hier nicht immer nur gut und zu viele Electrobeats überladen leider auch den besten Song.

Absolutes Albumhighlight ist daher kein bassgeprägter Dancetrack, sondern eindeutig die Reggae-Dancehall-Single "Man Down", bei welcher Rihanna zu ihren Karibischen Wurzeln zurückkehrt. Die traurigen Lyrics haben, ganz im Sinne des Roots-Reggae, einiges zu bieten, der Rastafarisound steckt sofort an. Auch der Titel "Skin" überzeugt, weil er eben gerade nicht "Loud", sondern düster und unaufdringlich sexy ist: "No heels, no shirt, no skirt, All I´m in is just skin. No jeans, take em off, wanna feel your skin."

Dennoch: "Loud" ist nicht nur Rihannas Rückkehr zum Dancefloor, sondern auch ein Album, welches der HörerInnenschaft eine selbstbewusste Frau präsentiert, die genau weiß, was sie will. Rihanna passt in kein Genre, sie ist selbst eins. Das Image von sexy, frech und laut geht auf und Miss Fenty wird auch mit diesem Longplayer wieder neue Rekorde aufstellen.

Rihanna im Netz: www.rihanna.de

AVIVA-Tipp: Dance-Pop ist das Schlagwort, welches "Loud" wohl am treffendsten beschreibt. Fast alle der elf Titel lassen sich als up-tempo, sing-along und Club-orientiert beschreiben. Wer Rihannas einstigen Dancehall-Sound seit dem in 2006 veröffentlichten Longplayer "A Girl Like Me" zunehmend vermisste, ist mit "Loud" definitiv bestens beraten. Wer jedoch von den erwachsenen Songs der 22-Jährigen und dem klugen Songwriting von "Rated R" begeistert war, wird an diesem fünften Studioalbum wohl nicht ganz so viel Freude haben.


Rihanna
Loud

Label: Universal Music, VÖ: November 2010


Weiterhören auf AVIVA-Berlin:

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Beitrag vom 12.12.2010

Lisa Erdmann